Am Donnerstag, 26.06.2025 trafen sich alle drei Lehrjahre des Fachbereichs Landwirtschaft der Hilde-Domin-Schule mit der Fachschule Herrenberg, einer Klasse aus der Landwirtschaft der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg und Student*innen der Universität Hohenheim um 9:00 Uhr auf dem Ihinger Hof. Der Ihinger Hof gehört zur Universität Hohenheim und liegt in der Gemarkung Renningen.
Der „Bodentag“ ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich im Dreijahresrhythmus mit den Themen Boden (2025), Grünland (2024) und Ackerbau (2026) befasst.
Nach einführenden Worten des Betriebsleiters Herrn Pflugfelder und Begrüßungen durch die Leiterin des Landwirtschaftsamts Böblingen, Frau Bäuerle, sowie unserer Schulleiterin, Frau Schönhaar, starteten die Teilnehmerinnen in Gruppen an insgesamt fünf Stationen. Für jede Station waren etwa 60 Minuten vorgesehen.
Station 1: Bodenprofile und Bodenarten
An dieser ersten Station wurde ein vorhandenes Bodenprofil beurteilt und eine Fingerprobe zur Bodenbeurteilung durchgeführt. Die Anleitung übernahmen Mitarbeiterinnen des Landwirtschaftsamts Böblingen. Um die Station möglichst praxisnah zu gestalten, wurden die Besucherinnen in zwei kleinere Untergruppen aufgeteilt.
Station 2: Bodenuntersuchung und Bodenproben
Auch hier wurden zwei Kleingruppen gebildet. Eine Gruppe zog zunächst auf einem Feld eine Bodenprobe, während die andere parallel im Labor eine Bodenprobe analysierte. Nach der Hälfte der Zeit tauschten die Gruppen. Die Betreuung und der fachliche Input kamen von Mitarbeiter*innen der Universität Hohenheim.
Station 3: Pflanzenbewuchs und Durchwurzelung
An einem frisch ausgehobenen Graben in einem Acker konnten die Teilnehmer*innen ein Bodenprofil und dessen Durchwurzelung durch den darauf stehenden Pflanzenbestand live betrachten. Herr Wacker von der Firma DSV-Saaten erklärte sehr kompetent den Aufbau und die Funktion. Ein wichtiger Aspekt um den Boden zu fördern, ist der Aufbau von Humus, also die Erhöhung des feinen, zersetzten organischen Anteils. Der Humus ist essenziell für die angebauten Pflanzenkulturen, für die Bodenmikroorganismen, für die Speicherung von Wasser und – vor allem im Zusammenhang mit dem Klimawandel wichtig – für die Bindung von Kohlenstoff im Boden. Um diesen Anteil zu erhöhen, ist es wichtig, einen Ackerboden möglichst lange mit Bewuchs zu bedecken.
Station 4: Minimalbodenbearbeitung und ihr Einfluss auf die Bodenlebewesen
Aufgrund des Klimawandels und der schwer vorhersagbaren Wetterbedingungen finden die Methoden „Strip Till“ und „No Till“ immer mehr Beachtung. Bei „Strip Till“ werden nur Streifen bearbeitet, während bei „No Till“ dieser Bodenbearbeitungsschritt entfällt. Dies kann dem Klimawandel entgegenwirken, da der Boden so viel mehr Wasser speichern kann, was Wetterextreme besser abpuffert. Zudem wird die Biodiversität, also die Vielfalt der Lebewesen, gefördert. Herausforderungen bestehen jedoch in der Unkrautkontrolle, da bei Direktsaat keine und bei „Strip Till“ nur im bearbeiteten Streifen eine mechanische Unkrautbekämpfung erfolgt. Diese Station wurde von der Firma Novag zusammen mit der Universität Hohenheim betreut.
Station 5: Bodenbearbeitungsgeräte
An dieser Station gab es viel Technik zu sehen. Die Firma Horsch präsentierte sowohl eine Scheibenegge als auch einen Grubber. An diesen beiden Geräten wurden die unterschiedlich intensiven Bodenbearbeitungen und deren Funktionsweisen erklärt. Im Anschluss erfolgte eine eindrucksvolle Demonstration der beiden Maschinen auf dem Feld. Außerdem wurde ein Pflug der Firma Lemken vorgeführt, nachdem die Grundlagen des richtigen Pflügens bzw. des korrekten Einstellens eines Pfluges in der Theorie erläutert wurden.
Um 15:30 Uhr endete die Veranstaltung planmäßig. Wir danken an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten ganz herzlich, ohne die eine so professionelle Veranstaltung nicht denkbar gewesen wäre!