Vom 07. bis 11. Juli machten sich die zwei Klassen der Zweijährigen Berufsfachschule im ersten Jahr (2BFH1 und 2BFP1) mit ihren Lehrkräften Herrn Zoller, Frau Kanz und Frau Haas auf den Weg in den Norden – Ziel: Hamburg! Oder wie wir es jetzt nennen: die Stadt mit viel Wind, zu wenig Sitzplätzen im ICE und der längsten Grillplatte der Welt.
Los ging's entspannt in Herrenberg, doch spätestens in Stuttgart war Schluss mit Ordnung. Der ICE wurde spontan ausgetauscht – unsere Sitzplatzreservierungen? Futsch. Stattdessen herrschte Chaos pur und „Sitzplatz-Lotto“, bis wir nach einigem Hin und Her endlich alle irgendwo untergebracht waren. Immerhin: Wir kamen leicht verspätet irgendwann tatsächlich in Hamburg an und bezogen das a&o Hostel am Hauptbahnhof – den perfekten Ort für nächtliche Billardduelle und gemütliches Beisammensein.
Dienstag: Sturm, Hafen und ein spontanes Bad in der Elbe
Hamburg begrüßte uns mit seinem typischen „Schietwetter“. Trotzdem ließen wir uns die Hafenrundfahrt nicht nehmen, aßen Fischbrötchen, picknickten am Elbstrand und warfen Frisbees durch den Wind. Danach standen die Landungsbrücken, St. Pauli und das Wachsfigurenkabinett auf dem Plan.
Abends zog es uns gemeinsam auf die Reeperbahn, wo wir in einer Bar einkehrten – die eigentlich noch gar nicht geöffnet hatte. Während das Personal noch mit Wischen, Aufräumen und dem Sortieren der Reste vom Vorabend beschäftigt war, durften wir trotzdem schon rein und waren die einzigen Gäste. Exklusiv-Ambiente mal anders! In dieser etwas schrägen, aber sehr authentischen Atmosphäre ließen wir den Tag bei einem Getränk in der Gruppe entspannt ausklingen.
Mittwoch: Seehunde, Souvenir-Shopping und eine Busfahrerin mit Showtalent
Am Mittwoch ging es raus aus der Großstadt – hinein ins ländliche Idyll von Friedrichskoog, wo uns das nächste Highlight erwartete: die Seehundstation.
Auf unserer Anreise mit dem öffentlichen Linienbus wurden wir erst skeptisch beäugt. Die Fahrerin wirkte anfangs leicht überfordert, als plötzlich eine ganze Schulklasse samt Lehrer*innen ohne Anmeldung einstieg und sämtliche Sitzplätze belegte. Doch ihr erster Schock wandelte sich schnell in Begeisterung – und so bekamen wir während der Fahrt eine leidenschaftliche Mikrofonrede über die Region. Applaus!
Unser Auftritt im kleinen Küstendorf blieb nicht unbemerkt – rund 30 Schüler*innen im Schwabenmodus sorgten für großes Aufsehen. Die örtliche Dorfjugend fuhr mit E-Scootern mehrfach neugierig an uns vorbei und einige Autos verlangsamten extra die Fahrt, um unsere Reisegruppe bestaunen zu können. Kurz gesagt: Wir waren das Tagesereignis.
In der Seehundstation selbst erlebten wir eine Mischung aus Kuschelfaktor und Wow-Momenten. Zuerst durften wir bei der Fütterung der Babyrobben zuschauen. Danach erfuhren wir in einer Führung viel Interessantes über die Biologie von Robben sowie zur Arbeit der Seehundstation. Zum Abschluss folgte die Fütterung und Show der älteren Seehunde, die gemeinsam mit ihren Pfleger*innen klatschten, tauchten und posierten wie Profis.
Einige von uns schlugen im Souvenirshop zu und verließen Friedrichskoog mit Plüschrobben oder Seehund-Schlüsselanhängern im Gepäck.
Herr Zoller entwickelte spontan ein neues Markenzeichen: das Robbenklatschen. Seitdem ertönt regelmäßig das charakteristische Plapp-Plapp, wenn er sich mit der flachen Hand rhythmisch auf den Oberschenkel haut.
Auf der Rückfahrt holte uns unsere inzwischen sehr geschätzte Busfahrerin erneut ab – diesmal mit deutlich mehr Sympathie (und weniger Stress). Als kleines Dankeschön überreichten wir ihr spontan eine Postkarte mit lieben Worten und den Unterschriften von uns allen – sie war sichtlich gerührt.
Donnerstag: Elphi, Speicherstadt und kulinarischer Höhenflug
Der Donnerstag brachte Sonne und Logistikprobleme: Unsere Gruppe war für den Bus zur Elbphilharmonie schlicht zu groß, also blieben spontan ein paar von uns an der Haltestelle zurück. Nach einer Führung durch die Speicherstadt war nachmittags Freizeit in der Hafencity angesagt.
Am Abend folgte das kulinarische Highlight: ein türkisches Festmahl im Restaurant Saray Köz mit einer Grillplatte, die gefühlt fünf Meter maß. Wir aßen uns in die Herzen des Personals – inklusive Nachtisch aufs Haus! Später ließen wir uns bei einer nächtlichen Lichterfahrt durch den Hafen von der romantischen Seite Hamburgs verzaubern – auch wenn manche inzwischen eher von der Müdigkeit verzaubert waren.
Freitag: Ein letzter Bummel und Heimreise
Nach dem Check-out schlenderten wir noch ein letztes Mal durch die City, bevor es um 14 Uhr zurück Richtung Süden ging. Im Gepäck: viele neue Erinnerungen, Robben-Souvenirs, unzählige Stories für die nächste große Pause – und ein starker Wunsch nach mehr Schlaf.
Fazit:
Hamburg war laut, lecker, windig, wuselig – und absolut unvergesslich. Danke an alle, die dabei waren und diese Woche zu einem Highlight des Schuljahres gemacht haben!